Am 12. Oktober 2012 spätabends fährt der deutsche Ingenieur Derege Wevelsiep mit seiner Lebensgefährtin und ihrem Sohn in der Frankfurter U-Bahn. Wevelsiep steigt vor seiner Familie aus der Bahn aus und lässt ihnen seine Monatskarte, die nach 19 Uhr für mehrere Personen gültig und frei übertragbar ist zu Weiterfahrt zurück.
Kurze Zeit später ruft ihn seine Verlobte an und bittet ihn zur U-Bahnhaltestelle Bornheim-Mitte zu kommen, vier Kontrolleure der VGF beschuldigten sie des Benutzens der U-Bahn, ohne gültigen Fahrausweis bzw. der unerlaubten Mitnahme weiterer Afrikaner. Sie belehren die Familie, diese befinde sich „hier nicht in Afrika“. Als der Konflikt weiter eskaliert ruft Wevelsieps Lebensgefährtin die Polizei.
Die an der U-Bahnhaltestelle eintreffenden Beamten sprechen nur mit den Kontrolleuren der VGF und fordern dann von Wevelsiep sich auszuweisen. Der Ingenieur hat Führerschein und Firmenausweis dabei, aber keinen Personalausweis. Trotz telefonischer Überprüfung seiner Personalangaben besteht die Polizei darauf Wevelsiep zu seiner Wohnung zu fahren, um seinen Ausweis zu sehen. Auf dem Weg zu der Wohnung wird Wevelsiep geschlagen und in Handschellen gelegt.
Seine Lebensgefährtin findet ihn später bewusstlos in der gemeinsamen Wohnung, sie ruft den Notarzt der Wevelsiep ins Krankenhaus fährt, wo er wegen Verletzungen an Kopf, Thorax, Hüfte und Knie für die folgenden drei Tage stationär behandelt wird.
Derege Wevelsiep wurde von der Polizei nicht tödlich verletzt. Dennoch ist er ein weiteres Beispiel dafür, wie gefährdet die körperliche Unversehrtheit für Menschen mit Migrationshintergrund sein kann, wenn sie, schuldig oder nicht, an die deutsche Polizei geraten.
Derege Wevelsiep hat Anzeige erstattet.